Am Montagmorgen todmüde in Peking angelangt, konnten wir noch 45 Minuten darauf warten, dass wir ein freies Taxi erwischten. Ich war heilfroh, dass Buck mir den Vormittag freigegeben hatten, so konnte ich erst einmal in Ruhe auspacken und mich zuhause ausruhen. Es wartete immerhin wieder eine anstrengende Woche auf mich. Arbeiten und Chinesischunterricht ist einfach zu viel, aber ich will ja alles mitnehmen, was ich kann! Deshalb hielt uns auch nichts davon ab, am Montagabend noch am Chinese knots Unterricht teilzunehmen. Wir haben einen eigenen chinesischen Knoten „gewebt“. Ich war die erste, die fertig war, hatte aber einen kleinen Fehler drin und ich dachte, ich könnte diesen ganz einfach korrigieren … haha, von wegen! Damit hab ich dann meinen ganzen Knoten wieder aufgelöst und konnte von vorne beginnen :D Weil ich dadurch sehr weit zurücklag, hat mir letztendlich unsere Lehrerin geholfen und jetzt hab ich einen perfekten Knoten zuhause in meinem Zimmer an der Wand hängen :)
An dem folgenden Donnerstag (17. Mai) hab ich dann auch an der ersten Businesslesson teilgenommen, die die Hutong School für uns organisiert hat. Zwei Studenten der Pekinger Universität haben uns über die chinesische Kultur und die chinesischen Verhandlungsweisen berichtet. Es war ein super lustiger Abend. Wir haben gelernt, welches Essen, man bei einem Geschäftsessen bestellen soll, wie viel wo von und wer wo sitzt. Das war hochinteressant! Ich habe folgend auch einen Guest Blogbeitrag darüber veröffentlicht.
Am Wochenende habe ich dann die Zeit gefunden, meine restlichen Postkarten auszufüllen und bei China Post zu erklären, dass ich noch Poststempel brauche. Es hat ja alles geklappt, ich hatte solche Angst, dass die Karten nicht ankommen!
Am Sonntag standen die Minggräber auf dem Plan. Eigentlich ist das eines der ersten Touristenziele in Peking, ich hab keine Ahnung, wieso wir nicht schon früher dahin sind. Oder besser gesagt, ich wusste es nicht, bevor wir dort ankamen. Im Nachhinein hätte ich nichts verpasst, wenn ich nicht dort hingegangen wäre. Nach 1,5 Monaten jedes Wochenende Sightseeing sahen für mich alle chinesische Tempel, Grabstätten, Paläste gleich aus :D Das war auch einer der Punkte, an denen ich mich dazu entschloss, die nächste meiner Zeit hier, mehr mit meinen Freunden zu genießen und die wenige Freizeit, die ich neben Arbeit und Sprachunterricht habe, auch auszugehen :)
Wir hatten doch einen lustigen Ausflug. Bert war an diesem Wochenende in die Mongolei gefahren, also standen wir mit unseren begrenzten Chinesischkenntnissen ganz alleine da. Zur Stärkung kauften wir uns einen Jian Bing vor der U-Bahnstation. Hier auf dem Foto seht ihr die tausenden Stände, die vor der Station aufgebaut waren. Das zeugt dann schon davor, dass wir uns zu einer Touristenaktion bewegten. Mir persönlich schmeckt der chinesische Pfannkuchen nicht so gut, weil ich eines der Gewürze nicht ausstehen kann. Natalie fährt aber darauf total ab :D
Ohne Bert fanden wir aber letztendlich den Bus nicht, den wir zu den Minggräbern nehmen wollten. Wir kamen dann am Ende zu dem Entschluss, es uns wieder einfach zu machen, und haben uns einen der Fahrer gemietet, die wie Hyänen auf die Touristen warten.
Das erwähnenswerteste der Minggräber war eigentlich der Sacred Way. An sich war es recht cool in das Mausoleum zu gehen (vor allem war es dort unten sehr kühl :) ), aber wie ich schon sagte, allmählich verlor sich meine Neugierde. Der Sacred Way war aber sehr schön. Wir sind darauf spaziert und haben mit den interessanten Tierskulpturen am Rand des Weges viele Fotos gemacht.
Das Foto mit dem Elefanten ist natürlich für Mama :-*