Im Lama Tempel
Nachdem wir uns in unserem neuen Heim ein wenig eingerichtet hatten, haben wir das folgende Wochenende (7. und 8. April) zum Besichtigen genutzt. Unser erstes Ziel war da der Lama Tempel, der sich nicht weit von unserem Wohnblock befindet.
Nach ein wenig Kartenwelzen und einmal um den Tempel herumlaufen, wurde ich von einem Mönch angehalten. Er streckte mir seine Hand entgegen und ich dachte: Ja, der begrüßt uns, dass wir zum Tempel gekommen sind – eben einer der vielen Touristengags. Dann hielt er aber meine Hand fest, fing irgendetwas an auf Chinesisch zu labern und ich entschied mich dazu, besser meine Hand wiederzurückzuziehen (auch wenn das ein wenig Kraft erforderte) und besser weiterzugehen. Ich lief ein paar Meter, bis ich dann merkte, dass Eric und Natalie mir nicht folgten, also drehte ich mich um.
Und da stand Natalie mit dem Mönch, der irgendetwas summte. Er hielt ihre Hand fest und hatte die Augen geschlossen. Am Ende hofften wir alle nur, dass er sie gesegnet und nicht verflucht hatte :D Schließlich wollte er Geld (wie nicht anders zu erwarten) und wir bewegten und weiter Richtung Eingang, wo wir an einem der tausenden Straßenstände hängenblieben.
In Peking gibt es an jeder Ecke irgendwelche Leute mit kleinen Öfchen und Grillen, die etwas zu essen verkaufen. Angefangen bei einfacher Ananas (die übrigens super schmeckt, später dazu mehr!), über Pellkartoffeln bis hin zu Würstchen, die aussehen wie Hotdogwürstchen (es aber NICHT sind, und fürchterlich schmecken! Auch dazu später mehr ;) ). Natürlich sollte man aufpassen, an welchen Straßenständen man etwas zu essen kauft, aber nach einer Weile weiß man schon, wem man vertrauen kann und wem eher nicht. Ich meine, ganz sauber werden die Sachen wohl nie sein, aber ich hab in der Zeit, die ich jetzt hier bin noch keinerlei Probleme gehabt und wieso sollte man sich dann diese Leckereien entgehen lassen?
Wir blieben also an einem Stand stehen, wo es karamellisiertes Obst gibt. Nun muss man dazu sagen, dass die Chinesen auch Tomaten als Obst und nicht als Gemüse zählen. Hauptsächlich gibt es an diesen Ständen also karamellisierte Tomaten, was erst einmal sehr merkwürdig aussieht und wir uns dann doch für die Erdbeeren entschieden haben :)
So dann also ab in den Tempel! Wie in der Verbotenen Stadt hatte man hier das Gefühl, in einer ganz anderen Welt gelandet zu sein. Eben genau so, wie man sich das alte China aus Kaiserfilmen vorstellt. Alles verziert und geschmückt, super bunt und richtig schön! Vor dem Tempel hatte man Zündkerzen kaufen können, was die meisten Chinesen gemacht hatten und diese jetzt zur Ehren Buddhas anzündeten.
Insgesamt erleuchtete der Tempel durch das Licht, den Rauch, die bunten Zündkerzen und es war ein wahnsinniges Gefühl dazu sein! In allerlei Brunnen lag Münz- aber auch Papiergeld (!), wofür man sich etwas wünschen konnte. Das haben wir natürlich auch gemacht, aber nur mit Münzen, weil uns das mit den Scheinen, schon sehr merkwürdig vorkam (à propos: Das macht man auch in der Verbotenen Stadt).
Der Lama Tempel besteht aus verschiedenen Abschnitten, in denen man Buddha heiligen kann. In diesen Tempeln befindet sich immer eine geschmückte Buddhafigur, jede anders und vor allem, werden die von Tempel zu Tempel immer größer! Im letzten Teil also steht einer der größten Buddhas der Welt, der bis zu 26 Metern hoch ist und bei einem Erdbeben, in den Tempelboden gerutscht sein soll, sodass man ihn heute nicht mehr daraus holen kann!