BABY! *-*
Die drei Arbeitstage vergingen dann wie im Flug. Ich bekomme bei CPG immer mehr Aufgaben zugeteilt und vor allem finde ich es super, dass ich auch sagen kann, was ich gerne machen würde. Buck ist da sehr offen und (meistens) findet er auch meine Ideen oder Vorschläge gut
Samstag ging dann unsere Pekingbesichtigungstour weiter. Bald haben wir das wichtigste gesehen. Was noch fehlt, ist vor allem der Temple of Heaven, die Grabstätte von Mau am Tiananmen und die Minggräber etwas außerhalb von Peking.
Am Samstag aber dann:
Haltestelle: Temple of Earth
Bilanz: drei Eis, eine riesige Nuss zum Trinken und ein Baby
Huch? Ja, mal ganz langsam …
Natalie und ich haben uns auf den Weg zum Konfuziustempel gemacht … und zwar zu FUSS! Letztes Wochenende ist es in Peking so heiß geworden, dass wir uns in die U-Bahn gar nicht mehr getraut haben. Bevor wir losgegangen sind, habe ich noch meine freie Zeit (die ich so gut wie gar nicht hier habe …) dazu genutzt bei uns in den Park (wisst ihr noch die Fotos vom Anfang? Jetzt ist Wasser in den Becken! Super schön!) zu gehen, mich zu sonnen und ein Buch zu lesen … herrlich …
Auf unserem Weg haben wir dann unser erstes Eis verdrückt. Geschmack: Keine Ahnung, wie die Frucht heißt :D ich muss das unbedingt nachschlagen! Sieht aus wie ein ganz kleiner Apfel, schmeckt auch so ähnlich aber sehr sauer. Als Eis wunderbar zur Abkühlung!
Auf der Suche nach dem Konfuziustempel haben Natalie und ich uns aber in den Hutongs verlaufen, in denen wir dank touristischer Ausstattung und Natalies neu erworbenen chinesischen Sonnenschirm natürlich gut auffielen! Aber das war trotzdem schön :)
Letztendlich haben wir aber die Suche aufgegeben, wahrscheinlich ist es total einfach das zu finden … aber schieben wir es mal auf die Sonne ;) … und haben uns dazu entschlossen, zum Tempel of Earth zu gehen. Dort angelangt: zweites Eis :)
Einen Tempel findet man dort nicht wirklich mehr vor … eigentlich ist dort nur eine riesige geflieste Fläche mit Opfertöpfen. Wir waren an dem Tag dort zur Besichtigung komplett alleine … die Chinesen haben sich wahrscheinlich gedacht, wer ist schon so doof und läuft bei der Hitze auf einer Steinfläche herum? Jaja, die Ausländer …
Hinter dem Tempel haben wir uns dann auf einmal auf einem riesigen Markt wiedergefunden. Dort tummelten sich die ganzen Chinesen und wir waren als Ausländer wirklich die Ausnahme.
Ein paar chinesische Elefanten für Mama :)
Als weitere Abkühlung haben Natalie und ich uns eine riesige (Kokos-)nuss gekauft, aus der man den Saft trinken konnte. Wir haben nach dem Namen der Frucht gefragt, aber das vergisst man so schnell wieder … schmeckt wie eine Mischung aus Melone und Kokosnuss, war richtig lecker!
Und als wir da so saßen und unseren Saft schlürften, kam an uns eine chinesische Familie vorbei, in deren Augen wir wohl sehr vertrauenswürdig aussahen, sodass die Mutter uns ihr Baby auf den Schoss drückte und der Vater uns zu verstehen gab, er wolle ein Foto machen :D Dieses Mal habe ich aber zu verstehen gegeben, dass ich AUCH einmal ein Foto von mir haben will, wenn die Chinesen so viele von uns machen ;) und habe auch ein so süßes Foto von uns mit dem Baby ergattert!
Gott, wie knuffig es wäre, dieses Baby als Souvenir mit nach Hause zu nehmen! :)
Auf dem Weg nach Hause haben wir dann noch eine moderne Fassung des chinesischen Löwen gefunden:
Wieder zuhause angelangt musste ich dann leider feststellen, dass ich rote Schultern hatte … aber der Sonnenbrand war nicht so schlimm, ist nach 2 Tagen schon wieder weggegangen und hat noch nicht weh getan.
Abends waren wir dann aber zum Essen eingeladen. Meine chinesische Busbekanntschaft hat uns zu einem Hot Pot Restaurant geführt. Ganz ehrlich, das war nicht so mein Fall. Für alle, die nicht wissen was das ist: Man kann es irgendwie mit Fondue und / oder Raclette vergleichen. Es werden Töpfe in die Mitte des Tisches gestellt, in denen irgendwelche Suppen kochen. Dort wirft man dann verschiedene Nahrungsmittel (vor allem Fleisch, Fisch, Gemüse) hinein und lässt es kochen. Da wir aber weder Nudeln, Reis noch Kartoffeln hatten, kam mir das ganze ziemlich fade vor.
Aber ein sehr lustiger Abend ist es durch unseren Gastgeber dann doch geworden :) und wir konnten unser Chinesisch ein wenig aufbessern :)
Erdbeerenpalast
Und JAA, ich hatte Montag und Dienstag frei!
Am Dienstag wurde auch in China der 1. Mai gefeiert … wie das wohl hierher gekommen ist?
Auf jeden Fall konnten wir so das verlängerte Wochenende (was wir eigentlich für einen Trip nach Xian nutzen wollten … was aber leider aus Organisationsgründen ausgefallen ist (wir fahren nächstes Wochenende!! *freu*) für Besichtigungstouren in Peking nutzen.
Haltestelle Montag: Summerpalace
Ja, kurz und knapp: Das war über die Ferien keine gute Idee. Man hatte das Gefühl, man sei im Bus oder in der U-Bahn und nicht in einem riesigen Park. So viele Chinesen, die den freien Tag für einen Ausflug zum Sommerpalasts des ehemaligen Kaisers genutzt haben! An sich war der Park ganz nett, wieder ein großer See, beeindruckende Gebäude mit den chinesischen Verzierungen (die aber irgendwann doch alle gleich aussehen und man die Lust verliert sie zu sehen, wenn man von allen Seiten bedrängt wird …) und Drachenboote (ja, wir sind auch darauf gefahren :D ).
Haltestelle Dienstag: Strawberry Festival Beijing
Das hat so viel Spaß gemacht! Die meisten der dort spielenden Bands kannte ich natürlich nicht, aber ich habe ein paar echt gute Lieder gehört! Auf Chinesisch und auf Englisch. Das Strawberry Festival fand in einem riesigen Park statt, sodass es ca. 7 Bühnen gab – für jeden Musikgeschmack etwas. Mir hat eigentlich alles gefallen – bis auf Heavy Metal, was einfach nicht mein Ding ist.
Super lustig war vor allem, dass wir nette Chinesen in unserem Alter getroffen haben, die sich dort besser auskannten und mit denen wir dann den Tag dort verbracht haben.
Erdbeeren haben wir keine gegessen, aber die konnte man natürlich dort kaufen ;)
Sköne Oke
Am nächsten Tag hatten Natalie und ich so starken Muskelkater, wie ich ihn schon lange nicht mehr hatte! Den habe ich noch 3 Tage danach gemerkt!
Trotzdem haben wir mit Lewis am Sonntag den Park hinter der Verbotenen Stadt besucht. Dort kann man auf einen Turm steigen (wo sich in der Spitze, ja ratet, ein Buddha befindet :D ), von dem man einen wunderschönen Blick auf die Verbotene Stadt hat. Der Park war sehr nett, es gibt ein Rosenmeer, sodass wir wieder viele Fotos gemacht haben.
Aber das eigentlich interessante an diesem Ausflug, was meine Bekanntschaft mit einem Chinesen im Bus. Ja, ich bin wie so oft angesprochen worden, wo ich herkomme, was ich hier mache, wieso ich denn grüne Auge hätte :D
Aber diese Bekanntschaft war wohl so sehr davon begeistert, eine Ausländerin zu treffen, dass sie gleich mit uns in den Park gegangen ist und uns für das Wochenende darauf zum Essen eingeladen hat (dazu später mehr :D ). Das war auf jeden Fall sehr lustig, vor allem wegen der Sprachbarrieren, da der Chinesen nicht gerade sonderlich viel Englisch konnte … aber immerhin mehr als ich und Natalie Chinesisch :P Gott sei Dank hatten wir ja Lewis dabei, der da schon fortgeschrittener ist ;)
Natürlich wurde ich von Lewis den ganzen Tag geneckt, dass der Chinese auf mich stehen würde, aber das ignorierte ich einfach und testete mit Natalie lieber ihre Spiegelreflexkamera. Motiv: Ich!
War schon ganz lustig, überall in dem Park fotografiert zu werden und dieses Mal nicht von Chinesen :D :D (Also falls ihr euch wundert, wieso ich so viele Fotos von mir hier habe ;) Ich bin Probiermotiv für Licht, Umgebung und Momentaufnahmen ;) ) Aber Lewis hat mir dann auch mal erleuchtet, dass ich für Hochkantbilder die Kamera nach Links drehen muss …
Eine weitere Attraktion neben mir in dem Park waren die singenden Gruppen. In chinesischen Parks haben wir jetzt schon öfters erlebt, dass sich einfach ein paar Menschen zusammenfinden und dann zusammen singen – Lieder, die wohl jeder kennt außer wir :P Das klingt wunderschön! Wenn man dann so zwischen den Rosen herumschlendert und die chinesischen Chöre hört, traumhaft :)
Eher belustigend fand ich aber dann die tanzenden Frauen in diesem Park.
Sie haben eine CD spielen lassen und haben dazu mit Tüchern und Blumenkränzen getanzt, die chinesischen Zuschauer waren alle begeistert und ich hab mir nur gedacht: In Deutschland in der Fußgängerzone würden sie total ausgelacht werden. Über dieses Thema habe ich auch erst vor kurzem noch mit Tom gesprochen (als wir im Old Summerpalace waren, Beitrag folgt). In Peking haben wir wirklich das Gefühl, dass die persönliche Freiheit im Bezug auf, was man anzieht zum Beispiel so viel größer ist. Kein Markenzwang, keine Coolness. Klar, man findet auch sehr viele Frauen, die die modernsten Laufstegklamotten tragen und sehr westlich orientiert sind und wenn man ein wenig genauer aufpasst, dann kann man auch eine Art chinesische Mode erkennen (auch wenn ich mich manchmal frage, wie die auf solche Ideen kommen! Jessika hat noch vor kurzem gesagt, ihre Mitbewohnerin erstellt eine Collage mit allen verrückten Stylings, denen sie über den Weg läuft :D ). Aber wie Tom sagte:
Wenn du auf der Straße singen willst, dann singst du eben und niemanden stört es
Wahnsinn! Ich bin in China auf der Mauer :O
Die letzten beiden Wochenenden waren sehr ereignisreich! Also passt auf und freut euch auf die kommenden Blogbeiträge :)
Am vorletzten Samstag habe ich die Chinesische Mauer besucht! Vielleicht haben ein paar von euch schon die Fotos auf Facebook oder in meiner Bildergalerie gesehen. Das war ein wunderschöner Tag.
Ich würde sagen, wir haben das perfekte Wetter gehabt, um dorthin zu gehen. Es war angenehm warm, aber nicht heiß, wir hatten klaren Himmel (so klar wie er eben in Peking sein kann), sodass wir auch sehen konnten, wie die Mauer sich in der Ferne durch die Landschaft schlängelt.
Mit dem Bus sind wir ca. 2 Stunden aus Peking heraus gefahren (das reicht um dem Smog zu gehen lange nicht … irgendwo habe ich aufgeschnappt, man müsse 1,5 Tage fahren, um klare Luft zu haben … oh je). Es wurde immer hügeliger und bald sind wir auch mit dem Bus die Serpentinen hoch. Da habe ich mir nur gewünscht, dass der diesmalige Busfahrer ein wenig aufmerksamer fuhr, als unser Tianjin-Busfahrer. Einmal „Upps, da war ja eine Kurve“ wäre auf dem Berg nicht so vorteilhaft gewesen :D
Aber wir sind alle heil angekommen und konnten gleich damit anfangen, die wunderschöne Landschaft zu fotografieren.
Aus diesem Staunen wurde aber dann aber schnell ein Schnaufen, denn es ging 40 Minuten steil bergauf. Ich muss zugeben, da habe ich gemerkt, dass ich seit 4 Monaten keinen Sport mehr gemacht habe, sodass ich um jede Pause glücklich war. Trotzdem entging mir nicht der immer beeindruckender werdende Ausblick. Lewis hatte zum Glück eine ganze Laptoptasche mit Eiswasser gefüllt dabei, sodass wir alle gut versorgt waren :P Oben angelangt (was wie eine GANZ Ewigkeit erschien) haben wir uns erst einmal auf die Mauer plumpsen lassen und verschnauft.
Mittagessen wurde dann mit einem wahnsinnigen Ausblick genossen.
Was ihr auf dem letzten Bild seht, ist ein für normale Touristen gesperrter Teil der Mauer. Dort dürfen nur Kletterprofis hin, da die Mauer so zerfallen ist, dass man eine gute Ausrüstung und vor allem Kenntnisse braucht, um dort heil wieder herunter zu kommen!
Trotzdem haben wir einen Teil der „wilden“ Mauer erlebt. Die Weg den wir nämlich zur Mauer genommen haben, ist zwar für Touristen ausgeschildert, aber wie gesagt, war das wirklich ein sehr, sehr schmaler Pfad, der mit Steinstufen besetzt war, um die zu erklimmen man das Knie bis zum Kinn heben musste. Für die renovierten Mauerabschnitte gibt es sogar Aufzüge!! Also nichts Vergleichbares.
Ich habe diesen Abschnitt der Mauer sehr genossen. Überall wuchsen Pflanzen, es lag Steingeröll auf dem Weg und man musste immer schön aufpassen, wo man hintrat.
Im rechten Hintergrund seht ihr hier einen richtig steilen Abschnitt der Mauer. Als wir dorthin kamen, haben wir aber eine Abkürzung durch den Wald genommen, den das was ihr dort seht, kann man nur mit einem Kletterseil bezwingen … ich gehe einmal davon aus, dass dort früher Treppen waren …
Nach gut einer Stunde wandern, trafen wir dann die ersten Verkäufer auf der Mauer und da wussten wir, dass wir allmählich zum befestigten Abschnitt gelangen. Und bald sah auch die Mauer ganz anders und vor allem NEU aus.
Da ich aber nun nicht mehr so sehr auf meine Schritte achten musste, konnte ich umso mehr die Landschaft genießen, was wirklich sehr beeindruckend ist!
Wahnsinn, wir sind in CHINA, auf der MAUER!
Manch einem ist das auf der Wanderung gerade bewusst geworden :D
Aber so ganz ohne ist der befestigte Abschnitt natürlich auch nicht. Um euch eine kleine Vorstellung zu geben, schaut euch das hier an:
Ja, da sind Leute drauf – das ist keine Wand :D auch wenn es sich am Rücken so anfühlte :D
Manchmal hatte man dann auch das Gefühl, in 10 Metern wäre die Mauer zu Ende, da es so steil nach unten ging, dass man gar nicht sah, dass der Weg dort weiterführte.
Wir hatten aber sehr viel Glück, dass nicht sehr viele Leute auf der Mauer unterwegs waren. Ein großer Touristenandrang hätte die Atmosphäre total zerstört.
Aber wir waren ja nun einmal auch Touristen :D Also ganz viele Fotos schießen, damit jeder daheim weiß:
Ich war auf der Chinesischen Mauer!
Aber dafür haben wir keine Münzen in die Baumstämme geschlagen.
Ich gehe davon aus, dass das Glück bringen soll …
Als richtige Touristen haben wir uns dann aber benommen, als wir am Touristenausgang die Mauer verließen und gleich noch ein paar schöne Souvenirs mitnahmen :) was? Na das seht ihr, wenn ich wieder zurück bin :P